Dazu wurden rund 5.000 Beschäftigte sowie 5.000 Bürgerinnen und Bürger zur Leistungsfähigkeit der Verwaltung befragt. Die Studie umfasst eine Analyse der Arbeit der Verwaltungen und eine Reihe von Handlungsempfehlungen, die sich aus Sicht der Herausgeber ergeben.
Unter anderem wurde dabei deutlich, dass die Corona-Situation für eine hohe Dynamik beim Thema „Homeoffice in der Verwaltung“ sorgt. Die Möglichkeit zum Homeoffice war vor der Corona-Pandemie für knapp die Hälfte der Beschäftigten ausgeschlossen, so ein Ergebnis der Studie. Während des ersten Lockdowns konnten etwa auf Bundesebene 67 Prozent, auf Landesebene 55 Prozent und auf kommunaler Ebene immerhin noch 37 Prozent der Befragten primär im Homeoffice arbeiten.
Die technische Ausstattung der Beschäftigten in den Behörden war während des ersten Lockdowns nur unzureichend. So hatte nur die Hälfte der Beschäftigten einen Dienstlaptop zur Verfügung. Um dennoch arbeitsfähig zu bleiben, musste auf private Technik zurückgegriffen werden.
Gleichzeitig war jedoch zu beobachten, dass die Behörden während der Pandemie teilweise auf Experimentierräume zurückgegriffen haben bzw. diese entwickelt haben. Technische Neuerungen wurden schneller eingeführt und die Innovationsoffenheit wurde von den Beschäftigten als großer Gewinn wahrgenommen. Die Befragten sahen Selbstorganisation, Eigenverantwortung und Autonomie gestärkt und empfanden ein größeres Vertrauen ihrer Vorgesetzten. Dennoch bezweifeln viele, dass die Impulse zu nachhaltigen Veränderungen führen werden.
Der VRB mahnt, dass der Innovationsschub jetzt genutzt werden muss, um das Homeoffice-Angebot zügig und konsequent auszubauen. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf die Nachwuchsgewinnung im öffentlichen Dienst, denn für die junge Generation sind Flexibilität und mobiles Arbeiten wichtige Kriterien bei der Jobauswahl.
Mehr Informationen zur Studie "Verwaltung in Krisenzeiten" (nextpublic.de)
Bild Einkommenstabellen: Thorben Wengert / pixelio.de
Bild dbb SPEZIAL zum Coronavirus: Christian Daum / pixelio.de