„Kinder und Jugendliche wollen ihren Platz in unserer Gesellschaft einnehmen. Dafür ist es notwendig, dass wir ihnen Freiräume eröffnen, damit sie ihre Ideen und Wünsche einbringen und ihr persönliches Potenzial entfalten können“, sagt Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland. „Es liegt in der Verantwortung der Politik, hierfür die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen. Nur eine Gesellschaft, in der Kinder und Jugendliche ernst genommen werden und mitgestalten können, wird wirklich kinderfreundlich und damit zukunftsfähig.“
„Städte und Gemeinden müssen Strukturen und Einrichtungen entwickeln, die sicherstellen, dass die Kinderinteressen mehr Gewicht bekommen“, sagt Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes. „Kinder und Jugendliche brauchen beispielsweise einen Platz am Verhandlungstisch, wenn es um die Planung von Spielplätzen oder von Jugendeinrichtungen geht. Die kommunale Politik muss Freiräume eröffnen, in denen echte Mitbestimmung und Entfaltung möglich wird.“
Kinder und Jugendliche brauchen aber auch in Schule und Freizeit mehr Freiräume. Ebenso sind Eltern dazu aufgerufen, ihren Kindern die Möglichkeit zu geben, sich frei zu entwickeln. Dazu gehören vor allem Freiräume, in denen sie sich eigenständig ihr Umfeld erschließen und ihre eigene Persönlichkeit ausbilden können.
Die Rechte von Kindern und Jugendlichen auf Meinungsäußerung, Beteiligung und freie Entfaltung sind in der weltweit gültigen UN-Kinderrechtskonvention garantiert, die Deutschland 1992 ratifiziert hat. Zum Weltkindertag rufen UNICEF Deutschland und das Deutsche Kinderhilfswerk gemeinsam zum Einsatz für die Verwirklichung der Kinderrechte auf.
Mit zahlreichen Aktionen und Veranstaltungen wird zum Weltkindertag 2018 bundesweit auf die Kinderrechte aufmerksam gemacht. Die beiden größten Kinderfeste, zu denen jeweils rund 100.000 Besucherinnen und Besucher erwartet werden, finden am 23. September 2018 auf dem Potsdamer Platz in Berlin sowie im Rheingarten und auf dem Heumarkt in Köln statt. Die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Franziska Giffey, hat die Schirmherrschaft des Weltkindertagsfestes übernommen.
Quelle: Deutsches Kinderhilfswerk
Der VRB tritt für die Rechte von Kindern ein und unterstützt auch in diesem Jahr das Motto des Weltkindertages. „In Kindern steckt viel Innovation und Kreativität. Zur Entfaltung dieser Ressourcen brauchen sie die Möglichkeit, Grenzen auszutesten. Sie dürfen Fehler machen und Normen in Frage stellen. Dazu gehören Freiräume, Orte für Begegnungen und Zeit, um sich und die eigenen Ideen ausprobieren zu können. Wir Erwachsene müssen ein entsprechendes stabiles und vertrauensvolles Umfeld schaffen, damit Kinder ihre Anliegen artikulieren, einbringen und verwirklichen können. Das beginnt im unmittelbaren sozialen Umfeld der Familie, setzt sich fort in der Schule sowie in den Vereinen und mündet schließlich in der ‚großen Politik‘. Wir müssen daher die Möglichkeiten in allen Bereichen prüfen, eine bessere Beteiligung von Kindern und Jugendlichen sicher zu stellen“, so die Vorsitzende des VRB Diana Böttger.
Bild Einkommenstabellen: Thorben Wengert / pixelio.de
Bild dbb SPEZIAL zum Coronavirus: Christian Daum / pixelio.de