Die Festrede hielt Staatsminister Dr. Markus Söder in Vertretung des Bayerischen Ministerpräsidenten, der wegen der Koalitionsverhandlungen in Berlin unabkömmlich war. Grußworte hielten Barbara Stamm, Präsidentin des Bayerischen Landtags, und Klaus Dauderstädt, Bundesvorsitzender des dbb beamtenbund und tarifunion.
„100 Jahre Bayerischer Beamtenbund – Ein Jahrhundert gewerkschaftlicher Arbeit im Streben nach gerechten Arbeitsbedingungen für alle. Heute haben wir einen öffentlichen Dienst, der die stabile Grundlage des Staatswesens bildet und der ein echter Standortvorteil Bayerns und sogar der gesamten Bundesrepublik geworden ist. So wollen wir – gemeinsam mit Landtag und Staatsregierung – weitermachen!“, bilanzierte der BBB-Vorsitzende Rolf Habermann zum Jubiläum.
Staatsminister Dr. Markus Söder lobte die Beamten: Die Qualität der Ausbildung, die Unbestechlichkeit und die Überparteilichkeit machten die Stärke des bayerischen Berufsbeamtentums aus. „Dass Bayern stabiler ist, als andere Bundesländer liegt auch an sehr guten Beamten. Die Qualität der Polizei, der Lehrer, der Finanzbeamten, der Justiz sind ganz elementare Bestandteile eines stabilen und starken Staates“, würdigte Söder die Leistungen der Kolleginnen und Kollegen. In seiner Festrede blickte er aber auch nach vorne: „Wir brauchen mehr Maßnahmen zur Entlastung unserer Beamten in den teuren Ballungsräumen, zum Beispiel eine Erhöhung der Zulage und mehr bezahlbare Wohnungen. Gleichzeitig sollten wir über Behördensatelliten im Umkreis von Großstädten nachdenken. Das entschärft Pendlerströme, entlastet den Wohnungsmarkt und ermöglicht heimatnahes Arbeiten.“
Landtagspräsidentin Barbara Stamm hob in ihrem Grußwort die attraktiven Arbeitsbedingungen in Bayern mit ihren flexiblen Teilzeitregelungen hervor und würdigte die Arbeit des BBB. „Unsere Beamtinnen und Beamten genießen bundesweit einen hervorragenden Ruf. Das ist auch ein Verdienst des Bayerischen Beamtenbundes“, so Stamm. Als besonderes Zeichen der Anerkennung wertete sie, dass in diesem Jahr das Gesetz zur Besoldungsanpassung mit Zustimmung aller Parteien im Landtag verabschiedet wurde. „Ob in Polizei, Justiz, Steuerverwaltung, an Schulen und an Hochschulen und auch in den sozialen Berufen – unsere Beamtinnen und Beamten sind neben den vielen Tarifbeschäftigten mit Fug und Recht die tragenden Säulen unserer Staatsverwaltung“ , erklärte Barbara Stamm.
Der dbb-Bundesvorsitzende Klaus Dauderstädt mahnte, dass die Dienstherrn ihrer Fürsorgepflicht für die Beamten wieder mehr Beachtung schenken müssten. „Der Bayerische Beamtenbund hat bei der Landesregierung für die Besoldung und insbesondere für eine Modernisierung des Dienstrechts viel erreicht. Leider sind nicht alle Regierungen in den Bundesländern so einsichtig, wie die zahlreichen Verfahren zur Verfassungswidrigkeit der Besoldung zeigen. Es wird höchste Zeit, dass dem Beamtentum bundesweit wieder mehr Wertschätzung entgegengebracht wird.“
Die Vorsitzende der Abteilung München des VRB, Dagmar Breitwieser, sprach dem BBB-Vorsitzenden Rolf Habermann und der stellvertretenden BBB-Vorsitzenden Claudia Kammermeier vom Verband Bayerischer Rechtspfleger ihre Anerkennung für den sehr gelungenen Festakt und die erfolgreiche Verbandsarbeit des BBB aus: „In Bayern schaffen es Beamtenbund und Landesregierung gemeinsam zu guten Lösungen für den öffentlichen Dienst zu kommen. Die gegenseitige Wertschätzung ermöglicht eine respektvolle Zusammenarbeit, in der Ideen für Verbesserungen entwickelt und umgesetzt werden – davon profitieren im Ergebnis beide Seiten“, so Breitwieser.
Zum Hintergrund:
Der Bayerische Beamtenbund e. V. (BBB) wurde am 19. Oktober 1917 gegründet und ist die führende Spitzenorganisation der Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes in Bayern. Im ständigen und intensiven Kontakt mit der Bayerischen Staatsregierung, dem Landtag und der Öffentlichkeit setzt er sich für die Belange der Beschäftigten im öffentlichen Dienst ein. Gleichzeitig trägt er auch im Interesse der Bürgerinnen und Bürger zum Erhalt einer leistungsstarken Verwaltung bei. Unter seinem Dach organisieren sich 53 Fachverbände und -gewerkschaften mit insgesamt rund 200.000 Mitgliedern, die die Belange und Forderungen aus den unterschiedlichsten Bereichen des öffentlichen Dienstes und der privatisierten Bereiche direkt in die Gremien des BBB einbringen. Der VRB ist mit seiner Abteilung München Mitglied im BBB.
Bild Einkommenstabellen: Thorben Wengert / pixelio.de
Bild dbb SPEZIAL zum Coronavirus: Christian Daum / pixelio.de