Die wichtige Bedeutung einer kontinuierlichen und nachhaltigen betrieblichen Gesundheitsförderung während des aktiven Berufslebens und darüber hinaus betonten der dbb Bundesvorsitzende Klaus Dauderstädt und der Vorsitzende der dbb bundesseniorenvertretung Wolfgang Speck zu Beginn der seniorenpolitischen Fachtagung.
„Professionelles Gesundheitsmanagement und eine gesunde und altersgerechte Führungskultur sind die unabdingbaren Voraussetzungen für die Erhaltung der Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Beschäftigten sowohl im aktiven Berufsleben als auch danach im Ruhestand“, sagte Dauderstädt. „Wenn wir in Verwaltungen und Betrieben bereits den Grundstein für eine gesunde Lebensweise und -haltung legen, profitieren Beschäftigte, Arbeitgeber und Dienstherrn ebenso wie die Gesellschaft insgesamt. Deswegen sind alle gut beraten, schon heute die betriebliche Gesundheitsförderung zielgerichtet in ihre Betriebskultur zu integrieren“. Dies beginne bei gesunder Ernährung, gehe über Beratung und Angebote zu gesundheitsfördernder Lebensweise und die Anregung zu sportlicher und geistiger Betätigung bis hin zu berufsbegleitender Gesundheitsweiterbildung. Wichtig sei zudem eine alternsgerechte Führungskultur. „Wer mit Professionalität, Verstand und Herz offensiv, fair und kollegial mit den Besonderheiten der lebensälteren Beschäftigten umzugehen weiß, wird den Ertrag dieser Wertschätzung ernten können: Einen wertvollen und unersetzbaren Erfahrungsschatz, Motivation und Leistungsfähigkeit bis zum Ende des aktiven Dienstes“, so Dauderstädt weiter.
„Wir werden immer älter. Freuen wir uns darüber!“, sagte dbb senioren-Vorsitzender Wolfgang Speck und appellierte: „Langlebigkeit verpflichtet aber auch dazu, möglichst gesund und kompetent älter zu werden. Hier ist auch jeder Einzelne selbst aufgerufen, Vorsorge zu treffen, um körperlich und geistig aktiv zu bleiben – denn von nix kommt nix. Neben gesunder Ernährung sind Sport, Bewegung und geistiges Training Voraussetzung für ein hohes Alter bei gutem Wohlbefinden. Eine große Rolle spielt außerdem das Gefühl, gebraucht zu werden, deswegen sind soziale Netzwerke und Aktivitäten wichtig, ehrenamtliches Engagement wird insbesondere im Alter als sehr sinnstiftend und erfüllend empfunden.“
Praktische Beiträge von Referentinnen und Referenten der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, des Deutschen Turner-Bunds und der Pflegeberatung sowie Vorträge von Prof. Dr. Ursula Lehr über „Gesundes Altwerden – eine Herausforderung in Zeiten zunehmender Langlebigkeit“ und Prof. Dr. Ulrich Hegerl vom Universitätsklinikum Leipzig zum Thema „Depression und Suizidalität im Alter“ gaben interessante und informative Einblicke in dieses relevante Thema der Seniorenpolitik.
Einen ausführlichen Bericht zur Veranstaltung finden sie auf dbb.de.Am folgenden Tag, dem 26. September 2017, fand in Berlin die Hauptversammlung der dbb bundesseniorenvertretung statt. Der Vorsitzende Wolfgang Speck konnte dazu rund 60 Delegierte aus den Landesbünden und Mitgliedsgewerkschaften sowie den dbb Bundesvorsitzende Klaus Dauderstädt begrüßen. Für den VRB nahm Seniorenvertreter Heinrich Hellstab an der Sitzung teil. Im Mittelpunkt der Beratungen standen unter anderem aktuelle renten- und versorgungsrechtliche Themen sowie Fragen der Organisations- und Haushaltspolitik.
In ihrem Geschäftsbericht blickte die Geschäftsführung auf eine aktive Interessenvertretung zurück. Themen wie „Krankenversicherung der Rentner“, „Vertretung zwischen Ehegatten ohne Vertretungsvollmacht“ oder „Pflege“ standen im Mittelpunkt der diesjährigen Seniorenarbeit. Besonders gefragt war das Seminarangebot zum Pflegestärkungsgesetz, so dass eine weitere Veranstaltung im Oktober 2017 folgen wird. Ebenfalls wird bis Ende November 2017 ein Ratgeber zur Pflege veröffentlicht.
Zum Thema „Bürgerversicherung“ hat die dbb bundesseniorenvertretung ein Argumentationspapier erarbeitet. Dieses Thema wird bereits seit Jahren – aktuell auch im vergangenen Wahlkampf – politisch diskutiert und von einigen Parteien in unterschiedlichen, mehr oder weniger konkreten Ausgestaltungen propagiert. Einig sind sich die Modelle in dem Ziel einer GKV-Versicherungspflicht für alle, letztendlich einer Zwangseinheitsversicherung. Die dbb bundesseniorenvertretung weist in ihrem Papier auf das umfassende Gesundheitssystem in Deutschland mit den Vorteilen des dualen Krankenversicherungsmarktes hin und warnt vor einem Eingriff in dieses Gleichgewicht, der zwangsläufig zu unkalkulierbaren Verwerfungen führen würde.
Neben der Diskussion weiterer Fragen zur aktuellen Seniorenpolitik richtete die Hauptversammlung ihren Blick auch auf den dbb Gewerkschaftstag vom 19. bis 21. November 2017 in Berlin. Dazu stellten sich die Bewerberinnen und Bewerber für die dbb Bundesleitung mit kurzen programmatischen Aussagen den Delegierten vor. So war der zeitliche Rahmen der Veranstaltung diesmal schnell erschöpft.
Der Seniorenvertreter des VRB Heinrich Hellstab wies in seinem Fazit zur Hauptversammlung darauf hin, wie wichtig die Arbeit der dbb bundesseniorenvertretung ist: „Sie artikuliert die Interessen der Seniorinnen und Senioren im dbb und vertritt diese offensiv gegenüber der Politik. So finden die Belange der Ruhestandsbeamtinnen und -beamten sowie der Rentnerinnen und Rentner die ihnen zustehende Aufmerksamkeit.“
Bild Einkommenstabellen: Thorben Wengert / pixelio.de
Bild dbb SPEZIAL zum Coronavirus: Christian Daum / pixelio.de