Bedarf bei Kindertagesbetreuung steigt weiter

Kinder
Foto: Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de
Bald weniger Schlange stehen für einen Betreuungsplatz?
In der Publikation „Kindertagesbetreuung Kompakt“ hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) aktuelle Zahlen zu Betreuungsbedarfen von Kindern zwischen drei und elf Jahren zusammengetragen. Erstmals werden damit auch Grundschulkinder einbezogen. Die Zahlen zeigen: Der Bedarf bei Kindertagesbetreuung steigt weiter. Der VRB begrüßt in diesem Zusammenhang das Investitionsprogramm der Bundesregierung zum weiteren quantitativen und qualitativen Ausbau der Kindertagesbetreuung im Hinblick auf eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Der Betreuungsbedarf für Kinder unter drei Jahren ist weiter gestiegen, von 43,6 Prozent in 2015 auf 46 Prozent in 2016. Doch nur 32,7 Prozent der Kinder dieser Altersgruppe – das entspricht einer Zahl von knapp 720.000 Kindern – wurden auch tatsächlich in 2016 betreut.

Nicht nur das Platzangebot, sondern auch die angebotenen Betreuungsumfänge sind für Eltern ein wichtiges Thema. Bei etwa der Hälfte der Eltern von Drei- bis Fünfjährigen unterschreitet die tatsächliche Betreuungszeit der Kinder die von ihren Eltern benötigte Betreuungszeit um mindestens fünf Stunden die Woche.

Erhöhter Betreuungsbedarf von Grundschulkindern

Auch ein Teil der Eltern von Grundschulkindern bis elf Jahren hat einen erweiterten Betreuungsbedarf. Eltern von Kindern ohne nachmittägliches Betreuungsangebot nach dem Unterricht äußern einen zusätzlichen Betreuungsbedarf von über 22 Prozent. Aber auch bei Eltern von Kindern, die einen Hort besuchen, haben 14 Prozent einen zusätzlichen Betreuungsbedarf von durchschnittlich 10 Stunden pro Woche. Bei Ganztagsschülerinnen und -schülern nennen über 22 Prozent der Eltern einen zusätzlichen Bedarf von durchschnittlich neun Stunden pro Woche. Es zeigt sich, dass ganztägige Betreuungsangebote auch für Grundschulkinder weiter ausgebaut werden müssen.

Dazu erklärte Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig: „Mein Ziel ist, dass alle Kinder und Familien gleichermaßen von einer guten Kindertagesbetreuung profitieren können. Ich freue mich daher sehr, dass wir im Dezember 2016 im Kabinett das Gesetz zum weiteren quantitativen und qualitativen Ausbau der Kindertagesbetreuung beschlossen haben. Damit wird die Grundlage für das neue Investitionsprogramm Kinderbetreuungsfinanzierung 2017 bis 2020 geschaffen, und es können zusätzlich 100.000 Betreuungsplätze für Kinder im Alter von einem Jahr bis zum Schuleintritt geschaffen werden."

Für das neue Investitionsprogramm soll das vom Bund im Jahr 2007 eingerichtete Sondervermögen in den Jahren 2017 bis 2020 um insgesamt 1,126 Milliarden Euro aufgestockt werden.

Neben zusätzlichen Plätzen soll mit diesen Mitteln auch die Qualität in der Kindertagesbetreuung vorangebracht werden. So können qualitative Ausstattungsinvestitionen wie Sport- und Bewegungsräume, die Einrichtung von Küchen, eine barrierefreie Ausstattung und Räumlichkeiten für Elterngespräche gefördert werden.

KitaPlus: Weil gute Betreuung keine Frage der Uhrzeit ist

Mit dem Bundesprogramm „KitaPlus: Weil gute Betreuung keine Frage der Uhrzeit ist“ werden 2016 bis 2019 Kitas, Kindertagespflegestellen und Horte mit einem Fördervolumen von 100 Millionen Euro gefördert, die ihre Betreuungszeiten bedarfsgerechter gestalten.

Quelle: BMFSFJ

Der VRB begrüßt die konkreten Umsetzungspläne der Bundesregierung

Der VRB setzt sich in seiner Verbandspolitik für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein und begrüßt die konkreten Umsetzungspläne der Bundesregierung. „Eine gute Kinderbetreuung für alle Kinder gehört zu den wichtigsten Zukunftsaufgaben in Deutschland. Die aktuellen Zahlen des BMFSFJ zeigen, dass der Ausbau in der Kindertagesbetreuung weitergehen muss. Das Investitionsprogramm der Bundesregierung ist hierzu ein wichtiger Schritt“, so die Vorsitzende des VRB, Diana Böttger.

Publikation „Kindertagesbetreuung Kompakt“ des BMFSFJ (PDF)

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