Zwischen Licht und Schatten – Rosenburg-Ausstellung in Leipzig

Foto: photothek / BMJV
Die Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz Katarina Barley in der Wanderausstellung
Die Wanderausstellung „Die Rosenburg – das Bundesjustizministerium im Schatten der NS-Vergangenheit“ macht Halt in Leipzig. Gemeinsam mit dem Präsidenten des Bundesverwaltungsgerichts Prof. Dr. Dr. h.c. Klaus Rennert eröffnete Bundesjustizministerin Katarina Barley am 15. August 2018 die Ausstellung im Bundesverwaltungsgericht Leipzig vor rund 100 Gästen. Sie ist Teil der Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit des Ministeriums, dessen Sitz von der Gründung der Bundesrepublik bis 1973 die „Rosenburg“ in Bonn war.

Diese Vergangenheit lag lange Zeit im Schatten – vor einigen Jahren aber begann das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) damit, sie tiefer zu untersuchen und an die Öffentlichkeit zu bringen. 2012 setzte das Ministerium eine Unabhängige Wissenschaftliche Kommission ein, die den Umgang des Ministeriums mit seiner NS-Vergangenheit in den Anfangsjahren der Bundesrepublik erforschte. 2016 wurde der Abschlussbericht „Die Akte Rosenburg. Das Bundesministerium der Justiz und die NS-Zeit“ vorgestellt.

„Der Blick in die Geschichte macht deutlich, wie wichtig es ist, dass Juristinnen und Juristen die Werte des Grundgesetzes leben und verteidigen – die Würde des Menschen, die individuelle Freiheit und die gesellschaftliche Vielfalt. Auch heute gibt es Gefahren für Humanität und Freiheit, und ich bin überzeugt: Das Wissen um die Geschichte kann unsere Sinne dafür schärfen, wenn Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit erneut in Frage gestellt werden“, so Bundesministerin Katarina Barley.

Die historischen Erkenntnisse sollten daher nicht nur zwischen zwei Buchdeckeln und auf rund 600 Seiten verschwinden, sondern alle erreichen – aus der „Akte Rosenburg“ wurde die Wanderausstellung „Die Rosenburg – Das Bundesjustizministerium im Schatten der NS-Vergangenheit“.

Ein Neuanfang mit altem Personal

Die Wanderausstellung wurde so konzipiert, dass sie die zwei Seiten der Rosenburg deutlich zeigt: einerseits die Vorderseite, die helle Fassade – andererseits die Rückseite, die Schattenseite mit ihren dunklen Hintergründen.

An einer Stele der Ausstellung wird dieser Gegensatz von Hell und Dunkel, von Fassade und Hintergrund besonders deutlich – sie zeigt den Organisationsplan des Ministeriums aus dem Jahr 1957. Die Führungspositionen des Ministeriums, die Abteilungs- und Referatsleiterposten, sind allesamt mit glänzenden Juristen besetzt. Alle sind ausgewiesene Experten ihres Faches: Dreher, Tröndle, Lackner, Dallinger, Kleinknecht und viele mehr. Doch zu dieser glänzenden Fassade gehört auch eine dunkle Rückseite. 76 Prozent des Führungspersonals waren ehemalige NSDAP-Mitglieder, 20 Prozent gehörten vor 1945 der SA an.

Auf insgesamt 9 Stelen bringt die Ausstellung die Vergangenheit des Ministeriums sprichwörtlich ans Licht. Überdimensionale Bürolampen erleuchten die ehemals dunkle Seite und die Verstrickung in das NS-Unrecht. Mit Zeitzeugenberichten, Opfer- und Täterbiografien sowie beispielhaften Gesetzestexten arbeitet die Ausstellung die Vergangenheit auf.

Die Ausstellung ist bis zum 20. September 2018 in der Kuppelhalle des Bundesverwaltungsgerichts Leipzig, Simsonplatz 1, 04107 Leipzig (Montag bis Freitag 08:00 – 16:00 Uhr) für die Öffentlichkeit zugänglich. Zudem gibt es Sonderöffnungen am 17. und 18. August 2018 sowie am 8. und 9. September 2018 - jeweils in der Zeit von 10.00 bis 16.00 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Quelle: BMJV

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